„Textura“ ist ein Ansatz, der die narrative Kompetenz von Schülerinnen und Schülern im Geschichtsunterricht fördert und damit zugleich erworbenes Wissen vertieft und anwendbar macht. Durch den modularen Aufbau sind die Anwendungen des Spiels flexibel, weshalb „Textura“ zu jedem Themenkomplex bzw. jeder Epoche und damit in jeder Schulart und Klasse eingesetzt werden kann.

Nachdem das Spielprinzip einmal erklärt wurde, kann „Textura“ mit verändertem Spielmaterial in verschiedenen Klassenstufen bzw. zu verschiedenen Themen immer wieder neu eingesetzt werden. Die Lehrenden können dabei auf das spielmechanische Vorwissen der Schülerinnen und Schüler zurückgreifen, wodurch sich zeitintensive Erklärungen des Spiels erübrigen und unmittelbar in das Thema eingestiegen werden kann.

„Textura“ besteht aus einer Vielzahl quadratischer Plättchen, die sich in 2 Kategorien unterteilen lassen:

  • Inhaltskarten (bilden spezifische Inhalte des Unterrichts ab)
  • Verknüpfungen (Symbole, die auf unterschiedliche Wortfelder verweisen und sowohl für Substantive, Verben oder Adjektive stehen können)

Das wesentliche Element des Spiels ist es, die Inhaltskarten mit Hilfe der Verknüpfungen miteinander zu verbinden. Zwischen zwei Inhaltskarten muss immer mindestens eine Verknüpfungskarte gelegt werden.

Während die Inhaltskarten einen festgelegten historischen Inhalt haben, sind die Verknüpfungen offener. Die Spielerinnen und Spieler bilden durch ihr Wissen, ihre Abstraktions- und Assoziationsfähigkeit Zusammenhänge und damit kurze Geschichtsnarrative.

Jede Inhaltskarte kann Ausgangspunkt von bis zu 4 Sinnzusammenhängen (Erzählsträngen) sein. An jeder der vier Seiten kann also eine Verknüpfungskarte angelegt werden. Zu einer Inhaltskarte „Ludwig XIV.“ könnte man über eine oder mehrere Verknüpfungen beispielsweise Verbindungen zu den Inhaltskarten „Absolutismus“, „Sonnenkönig“ oder „Versailles“ legen, aber auch andere Verbindungen sind vorstellbar.

Im Laufe des Spiels entsteht so ein verzweigtes Gewebe, das eine mögliche Darstellung von einigen Zusammenhängen zwischen den historischen Personen, Ereignissen, Institutionen usw. bietet und diese Verbindungen zugleich strukturiert und visualisiert. Dadurch entwickelt sich ein Gespür für Geschichte und die Erkenntnis, dass vieles in Zusammenhang steht oder miteinander verwoben ist und sich gegenseitig beeinflusst.